Impressionen aus dem von der Stadt Merzig zum Verkauf angebotenen Waldareal

Der „Saar-WaldSchutz e.V. Landesverband“ hat diesen Wald pauschal als „Holzplantage ohne Leben“ beschrieben und bescheinigt ihm einen nur geringen ökologischen Wert. Mit dieser Beurteilung liegen die guten Leute ziemlich daneben, finden wir … aber seht selbst! Wir haben uns die Waldbestände und -strukturen näher angesehen. Nachfolgend werden drei Beispiele aus unterschiedlichen Teilflächen mit größeren Bäumen … Weiterlesen

Feldbotanik-Exkursion in den Saar Ruwer-Hunsrück: Auf der Auf der Jagd nach dem Moorglöckchen

Exkursion in Kooperation mit der Saarländischen Akademie für Artenkenntnis. Die floristisch-naturkundliche Exkursion führt in den Saar-Ruwer-Hunsrück. Das hübsche Moorglöckchen (Wahlenbergia hederacea), auch Efeublättriges Moorglöckchen oder Moosglöckchen genannt, gilt als DIE Charakterpflanze des westlichen Hunsrücks. Bei der Feierabendexkursion am Freitag, den 19.09. wollen wir versuchen, die Art in ihrem Lebensraum – Moore und Waldbinsenwiesen – aufzuspüren. … Weiterlesen

Verkauf Gemeindewald Merzig – wie stehen wir dazu

Am 04.06.2025 veröffentlichte die Kreisstadt Merzig in ihrem Amtsblatt ein Interessenbekundungsverfahren zum Verkauf eines beträchtlichen Anteils kommunaler Waldflächen. Es geht um rund 80 ha – also fast ein Quadratkilometer.

Dem widersprechen wir als NABU Merzig e.V. und auch als Merziger Bürgerinnen und Bürger ganz deutlich!

Der Merziger Wald ist ein generationenübergreifendes Eigentum aller Merziger Bürgerinnen und Bürger, das zu veräußern sich grundsätzlich verbietet!

Er darf nicht verkauft werden, weil sämtliche mit dem Wald verbundenen Ökosystemleistungen und Wohlfahrtswirkungen (Wasserspeicherung, Sauerstoffproduktion, Klimastabilisierung, Arten- und Biotopschutz, Lebensraumfunktion und Biodiversität, Erholungsfunktion, nachhaltige Holzproduktion, …) in öffentlicher Hand immer am besten aufgehoben sind und im Sinne der Allgemeinheit erhalten werden können.

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6 days ago

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𝗦𝘁𝗲𝗹𝗹𝘂𝗻𝗴𝗻𝗮𝗵𝗺𝗲 𝗱𝗲𝘀 𝗡𝗔𝗕𝗨 𝗠𝗲𝗿𝘇𝗶𝗴 𝗲.𝗩. 𝘇𝘂𝗺 𝗴𝗲𝗽𝗹𝗮𝗻𝘁𝗲𝗻 𝗪𝗮𝗹𝗱𝘃𝗲𝗿𝗸𝗮𝘂𝗳

𝑧𝑢𝑚 𝐵𝑒𝑖𝑡𝑟𝑎𝑔 𝑣𝑜𝑛 𝐻𝑒𝑟𝑟𝑛 𝐾𝑙𝑎𝑢𝑠 𝐵𝑜𝑟𝑔𝑒𝑟 𝑓𝑢̈𝑟 𝑑𝑒𝑛 „𝑆𝑎𝑎𝑟-𝑊𝑎𝑙𝑑𝑆𝑐ℎ𝑢𝑡𝑧 𝑒.𝑉. 𝐿𝑎𝑛𝑑𝑒𝑠𝑣𝑒𝑟𝑏𝑎𝑛𝑑“ ℎ𝑖𝑛𝑠𝑖𝑐ℎ𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑒𝑠 𝑔𝑒𝑝𝑙𝑎𝑛𝑡𝑒𝑛 𝐾𝑜𝑚𝑚𝑢𝑛𝑎𝑙𝑤𝑎𝑙𝑑𝑣𝑒𝑟𝑘𝑎𝑢𝑓𝑠 𝑖𝑛 𝑀𝑒𝑟𝑧𝑖𝑔

𝑊𝑖𝑟 𝑏𝑒𝑧𝑖𝑒ℎ𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑠 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑒𝑛 𝑉𝑜𝑟𝑡𝑟𝑎𝑔 𝑎𝑚 16.10.2025 𝑖𝑚 𝑀𝑒𝑟𝑧𝑖𝑔𝑒𝑟 𝑉𝑒𝑟𝑒𝑖𝑛𝑠ℎ𝑎𝑢𝑠 𝑠𝑜𝑤𝑖𝑒 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑖𝑒 𝑎𝑛𝑠𝑐ℎ𝑙𝑖𝑒ß𝑒𝑛𝑑𝑒 𝐵𝑒𝑟𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟𝑠𝑡𝑎𝑡𝑡𝑢𝑛𝑔 𝑑𝑎𝑧𝑢 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝑎𝑎𝑟𝑏𝑟𝑢̈𝑐𝑘𝑒𝑟 𝑍𝑒𝑖𝑡𝑢𝑛𝑔 𝑎𝑚 18.10. 𝑢𝑛𝑑 22.10.2025. (1)

Herr Borger berichtete in seinem Vortrag am 16.10.2025, er habe diesen Wald 30 Stunden lang untersucht und dabei folgendes ermittelt:
• Der größte Teil des Waldgebietes sei nur mit jungen Bäumen von geringem Wert bestanden.
• Da gebe es große Adlerfarn- und Grasflächen in dem Gebiet, die nicht bewaldet sind (im Zeitungsartikel mit einem Foto illustriert, dessen Aufnahmeort wir gern nachvollziehen würden – wir bitten hierzu um die Angabe der Aufnahmekoordinaten).
• Das Gebiet sei ein großer Nadelwaldkomplex, eine „Holzplantage ohne Leben“.
• Die Altwaldzonen seien ohne Totholz.
• Ein geschlossenes Kronendach fehle.
• Des Weiteren gebe es in dem Waldareal keine Bäume mit Spechthöhlen, also auch keine Spechte.
Aus diesen Punkten leitet Herr Borger ab, dass dieser Wald nur von geringem ökologischem Wert sei.
Bis auf den Punkt, dass es sich zum großen Teil um Jungwald handelt, stimmt davon nichts – und die aus seiner Untersuchung abgeleitete ökologische Bewertung des Waldes ist fachlich unqualifiziert.
Es gibt keine großen baumfreien Bereiche (die größte von drei kleinen Lichtungen hat nur rund 0,3 ha Fläche, alle drei zusammen nur rund 0,7 ha, das entspricht weniger als 1 % des gesamten Areals). Der Wald zeigt eine abwechslungsreiche Struktur aus Laub- und Nadelbaumarten; reine Fichtenbestände sind nur kleinflächig vorhanden. Totholz findet sich überall in diesem Wald, stehend und liegend. Und es leben natürlich auch Spechte darin.
Dennoch: Die ökologische Bewertung eines Waldes kann sich nicht allein auf Baumalter, Kronenschluss oder das Vorkommen von Spechthöhlen stützen. Die Lebensraumfunktionen und Habitatqualitäten des Waldes erfordern einen weitaus differenzierteren Blick. So brauchen die dem höchsten europäischen Schutzstatus unterliegenden Wildkatze und Haselmaus beispielsweise keine Spechthöhlen, sondern gänzlich anders strukturierte Habitatelemente – die sie in diesem Wald auch finden. Daneben gehören hier viele andere Aspekte mit betrachtet: Das Edaphon – die lebende Tierwelt im Boden –, der Bestand an Totholzbewohnern, Epiphyten und vieles andere mehr. Mit ein wenig Aufwand finden wir in dem Waldgelände Lebensräume europaweit im Fokus stehender und auch geschützter Organismen, von denen wir das Grüne Koboldmoos hervorheben wollen.
Mit ganz wenig Mühe sind Nachweise dieser Arten auch in den öffentlich zugänglichen Datenportalen abrufbar – den Aufwand einer seriösen Recherche hat der „Saar-WaldSchutz e.V. Landesverband“ offenbar gescheut und stattdessen kurzsichtig einen geringen Biotopwert des Waldes vermeldet.
Mit den von Herrn Borger aufgelisteten Kriterien (hauptsächlich Jungwald, große Nadelwaldanteile, absterbende Nadelbäume, wenig Altholz, Flächen mit Adlerfarn) ließe sich übrigens genauso verkürzt der von ihm selbst seit langem bewirtschaftete Jungenwald nördlich Brotdorf beschreiben und demzufolge als ökologisch geringwertig abqualifizieren. Dem würde er dann sicher widersprechen – und zwar zurecht!
Also was bewegt den „Saar-WaldSchutz e.V. Landesverband“ dazu, sich wider besseres Wissen in dieser Art und Weise zu äußern? Und was bewegt die ebenfalls bei den Veranstaltungen anwesende Verwaltungsspitze, dieser unsachlichen Abwertung des Waldes auch noch zu applaudieren statt zu widersprechen?
Es ist auch nur eine Ablenkung von dem grundsätzlichen Thema, um das es hier wirklich geht: Geplant ist der Verkauf des Stadtwaldes! Sollte dies in die Tat umgesetzt werden, ist er für die Allgemeinheit verloren. Es ist vollkommen irreführend, den Bürgerinnen und Bürgern hier weis zu machen, die Stadt könnte langfristig die Kontrolle darüber behalten, was dort geschieht, wenn der Wald verkauft ist. Insofern sind auch die Überlegungen zu eventuellen Schutzgebieten zum aktuellen Zeitpunkt überflüssig. In 10, 20 Jahren sind sämtliche jetzt aktiven Funktionsträgerinnen und Funktionsträger, sowie Entscheiderinnen und Entscheider in Verwaltung und Rat ausgetauscht und dann kräht kein Hahn mehr danach, was sich die Genannten jetzt überlegen, um die Kontrolle über diesen Wald zu behalten. Der Jäger, der ihn haben will, kann ihn auch nicht in die ewigen Jagdgründe mitnehmen, es kommen Erben nach, die vielleicht ganz anderes damit im Sinn haben – oder er kommt selbst schon ziemlich rasch auf die Idee, den Wald weiter zu verkaufen…
Deshalb kann es nicht oft genug wiederholt werden:

𝗗𝗲𝗿 𝗠𝗲𝗿𝘇𝗶𝗴𝗲𝗿 𝗪𝗮𝗹𝗱 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗴𝗲𝗻𝗲𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻ü𝗯𝗲𝗿𝗴𝗿𝗲𝗶𝗳𝗲𝗻𝗱𝗲𝘀 𝗘𝗶𝗴𝗲𝗻𝘁𝘂𝗺 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗿 𝗠𝗲𝗿𝘇𝗶𝗴𝗲𝗿 𝗕ü𝗿𝗴𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗕ü𝗿𝗴𝗲𝗿, 𝗱𝗮𝘀 𝘇𝘂 𝘃𝗲𝗿ä𝘂ß𝗲𝗿𝗻 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗿𝘂𝗻𝗱𝘀ä𝘁𝘇𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘃𝗲𝗿𝗯𝗶𝗲𝘁𝗲𝘁!

Gezeichnet:
Vorstand NABU Merzig e.V., am 25.10.2025

𝗛𝗶𝗻𝘁𝗲𝗿𝗴𝗿𝘂𝗻𝗱𝗶𝗻𝗳𝗼𝗿𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻:
Wir haben am Mittwoch den 22.10.2025 von 9:00 h bis 13:30 h (Witterung: fast vollkommen bedeckt, gegen Ende einsetzender Regen / Flaute bis leichte Brise aus SW / 13,0°C bis 15,5°C) eine Begehung zur Foto-Dokumentation des Waldareals durchgeführt, die uns durch sämtliche Bestände hindurchführte. Dabei haben wir zahlreiche Strukturen und Habitatrequisiten für die angepasste Waldfauna gefunden: unter anderem Totholz stehend und liegend, Wurzelstubben, Rindenabplatzungen, Spechthöhlen. Spuren der Haselmaus (spezifisches Fraßbild an Haselnüssen) gibt es an verschiedenen Stellen im Gebiet. Folgende Vogelarten wurden erfasst: Mäusebussard, Sperber, Kolkrabe, Eichelhäher, Wintergoldhähnchen, Amsel, Rotkehlchen, Buchfink, Fichtenkreuzschnabel, Schwanzmeise, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Gartenbaumläufer, Waldbaumläufer, Kleiber, sowie Schwarzspecht, Mittelspecht, Buntspecht und Kleinspecht. Bei diesen 22 Arten handelt sich um Ganzjahresvögel, von denen die letzten 12 Arten übrigens sämtlich Höhlenbrüter sind. Für eine kurze Momentaufnahme im Herbst ist dies eine bemerkenswert artenreiche Avifauna in einer „Holzplantage ohne Leben“.
Die Flächengrößen der Lichtungen im Gebiet wurden im Geoportal des Saarlandes auf dem aktuellsten verfügbaren Luftbild von 2023 ausgemessen.
Fotos und Videos von dieser Ortsbegehung des zum Verkauf angebotenen Waldes finden Sie in Kürze auf unserer Website www.nabu-merzig.de sowie auf unserer Facebook-Seite im Album "Waldbegehung am 22.10.2025".

(1) Saarbrücker Zeitung (22.10.2025): Landesverband Saar Waldschutz widerspricht Position des NABU. Online unter: www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/merzig/landesverband-saar-waldschutz-widerspri... (abgerufen am 24.10.2025)
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𝗦𝘁𝗲𝗹𝗹𝘂𝗻𝗴𝗻𝗮𝗵𝗺𝗲 𝗱𝗲𝘀 𝗡𝗔𝗕𝗨 𝗠𝗲𝗿𝘇𝗶𝗴 𝗲.𝗩. 𝘇𝘂𝗺 𝗴𝗲𝗽𝗹𝗮𝗻𝘁𝗲𝗻 𝗪𝗮𝗹𝗱𝘃𝗲𝗿𝗸𝗮𝘂𝗳

𝑧𝑢𝑚 𝐵𝑒𝑖𝑡𝑟𝑎𝑔 𝑣𝑜𝑛 𝐻𝑒𝑟𝑟𝑛 𝐾𝑙𝑎𝑢𝑠 𝐵𝑜𝑟𝑔𝑒𝑟 𝑓𝑢̈𝑟 𝑑𝑒𝑛 „𝑆𝑎𝑎𝑟-𝑊𝑎𝑙𝑑𝑆𝑐ℎ𝑢𝑡𝑧 𝑒.𝑉. 𝐿𝑎𝑛𝑑𝑒𝑠𝑣𝑒𝑟𝑏𝑎𝑛𝑑“ ℎ𝑖𝑛𝑠𝑖𝑐ℎ𝑡𝑙𝑖𝑐ℎ 𝑑𝑒𝑠 𝑔𝑒𝑝𝑙𝑎𝑛𝑡𝑒𝑛 𝐾𝑜𝑚𝑚𝑢𝑛𝑎𝑙𝑤𝑎𝑙𝑑𝑣𝑒𝑟𝑘𝑎𝑢𝑓𝑠 𝑖𝑛 𝑀𝑒𝑟𝑧𝑖𝑔

𝑊𝑖𝑟 𝑏𝑒𝑧𝑖𝑒ℎ𝑒𝑛 𝑢𝑛𝑠 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑒𝑛 𝑉𝑜𝑟𝑡𝑟𝑎𝑔 𝑎𝑚 16.10.2025 𝑖𝑚 𝑀𝑒𝑟𝑧𝑖𝑔𝑒𝑟 𝑉𝑒𝑟𝑒𝑖𝑛𝑠ℎ𝑎𝑢𝑠 𝑠𝑜𝑤𝑖𝑒 𝑎𝑢𝑓 𝑑𝑖𝑒 𝑎𝑛𝑠𝑐ℎ𝑙𝑖𝑒ß𝑒𝑛𝑑𝑒 𝐵𝑒𝑟𝑖𝑐ℎ𝑡𝑒𝑟𝑠𝑡𝑎𝑡𝑡𝑢𝑛𝑔 𝑑𝑎𝑧𝑢 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑟 𝑆𝑎𝑎𝑟𝑏𝑟𝑢̈𝑐𝑘𝑒𝑟 𝑍𝑒𝑖𝑡𝑢𝑛𝑔 𝑎𝑚 18.10. 𝑢𝑛𝑑 22.10.2025. (1)

Herr Borger berichtete in seinem Vortrag am 16.10.2025, er habe diesen Wald 30 Stunden lang untersucht und dabei folgendes ermittelt: 
• Der größte Teil des Waldgebietes sei nur mit jungen Bäumen von geringem Wert bestanden. 
• Da gebe es große Adlerfarn- und Grasflächen in dem Gebiet, die nicht bewaldet sind (im Zeitungsartikel mit einem Foto illustriert, dessen Aufnahmeort wir gern nachvollziehen würden – wir bitten hierzu um die Angabe der Aufnahmekoordinaten).
• Das Gebiet sei ein großer Nadelwaldkomplex, eine „Holzplantage ohne Leben“. 
• Die Altwaldzonen seien ohne Totholz.
• Ein geschlossenes Kronendach fehle.
• Des Weiteren gebe es in dem Waldareal keine Bäume mit Spechthöhlen, also auch keine Spechte.
Aus diesen Punkten leitet Herr Borger ab, dass dieser Wald nur von geringem ökologischem Wert sei.
Bis auf den Punkt, dass es sich zum großen Teil um Jungwald handelt, stimmt davon nichts – und die aus seiner Untersuchung abgeleitete ökologische Bewertung des Waldes ist fachlich unqualifiziert.
Es gibt keine großen baumfreien Bereiche (die größte von drei kleinen Lichtungen hat nur rund 0,3 ha Fläche, alle drei zusammen nur rund 0,7 ha, das entspricht weniger als 1 % des gesamten Areals). Der Wald zeigt eine abwechslungsreiche Struktur aus Laub- und Nadelbaumarten; reine Fichtenbestände sind nur kleinflächig vorhanden. Totholz findet sich überall in diesem Wald, stehend und liegend. Und es leben natürlich auch Spechte darin.
Dennoch: Die ökologische Bewertung eines Waldes kann sich nicht allein auf Baumalter, Kronenschluss oder das Vorkommen von Spechthöhlen stützen. Die Lebensraumfunktionen und Habitatqualitäten des Waldes erfordern einen weitaus differenzierteren Blick. So brauchen die dem höchsten europäischen Schutzstatus unterliegenden Wildkatze und Haselmaus beispielsweise keine Spechthöhlen, sondern gänzlich anders strukturierte Habitatelemente – die sie in diesem Wald auch finden.  Daneben gehören hier viele andere Aspekte mit betrachtet: Das Edaphon – die lebende Tierwelt im Boden –, der Bestand an Totholzbewohnern, Epiphyten und vieles andere mehr. Mit ein wenig Aufwand finden wir in dem Waldgelände Lebensräume europaweit im Fokus stehender und auch geschützter Organismen, von denen wir das Grüne Koboldmoos hervorheben wollen. 
Mit ganz wenig Mühe sind Nachweise dieser Arten auch in den öffentlich zugänglichen Datenportalen abrufbar – den Aufwand einer seriösen Recherche hat der „Saar-WaldSchutz e.V. Landesverband“ offenbar gescheut und stattdessen kurzsichtig einen geringen Biotopwert des Waldes vermeldet.
Mit den von Herrn Borger aufgelisteten Kriterien (hauptsächlich Jungwald, große Nadelwaldanteile, absterbende Nadelbäume, wenig Altholz, Flächen mit Adlerfarn) ließe sich übrigens genauso verkürzt der von ihm selbst seit langem bewirtschaftete Jungenwald nördlich Brotdorf beschreiben und demzufolge als ökologisch geringwertig abqualifizieren. Dem würde er dann sicher widersprechen – und zwar zurecht!
Also was bewegt den „Saar-WaldSchutz e.V. Landesverband“ dazu, sich wider besseres Wissen in dieser Art und Weise zu äußern? Und was bewegt die ebenfalls bei den Veranstaltungen anwesende Verwaltungsspitze, dieser unsachlichen Abwertung des Waldes auch noch zu applaudieren statt zu widersprechen? 
Es ist auch nur eine Ablenkung von dem grundsätzlichen Thema, um das es hier wirklich geht: Geplant ist der Verkauf des Stadtwaldes! Sollte dies in die Tat umgesetzt werden, ist er für die Allgemeinheit verloren. Es ist vollkommen irreführend, den Bürgerinnen und Bürgern hier weis zu machen, die Stadt könnte langfristig die Kontrolle darüber behalten, was dort geschieht, wenn der Wald verkauft ist. Insofern sind auch die Überlegungen zu eventuellen Schutzgebieten zum aktuellen Zeitpunkt überflüssig. In 10, 20 Jahren sind sämtliche jetzt aktiven Funktionsträgerinnen und Funktionsträger, sowie Entscheiderinnen und Entscheider in Verwaltung und Rat ausgetauscht und dann kräht kein Hahn mehr danach, was sich die Genannten jetzt überlegen, um die Kontrolle über diesen Wald zu behalten. Der Jäger, der ihn haben will, kann ihn auch nicht in die ewigen Jagdgründe mitnehmen, es kommen Erben nach, die vielleicht ganz anderes damit im Sinn haben – oder er kommt selbst schon ziemlich rasch auf die Idee, den Wald weiter zu verkaufen… 
Deshalb kann es nicht oft genug wiederholt werden:

𝗗𝗲𝗿 𝗠𝗲𝗿𝘇𝗶𝗴𝗲𝗿 𝗪𝗮𝗹𝗱 𝗶𝘀𝘁 𝗲𝗶𝗻 𝗴𝗲𝗻𝗲𝗿𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻ü𝗯𝗲𝗿𝗴𝗿𝗲𝗶𝗳𝗲𝗻𝗱𝗲𝘀 𝗘𝗶𝗴𝗲𝗻𝘁𝘂𝗺 𝗮𝗹𝗹𝗲𝗿 𝗠𝗲𝗿𝘇𝗶𝗴𝗲𝗿 𝗕ü𝗿𝗴𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝗕ü𝗿𝗴𝗲𝗿, 𝗱𝗮𝘀 𝘇𝘂 𝘃𝗲𝗿ä𝘂ß𝗲𝗿𝗻 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗴𝗿𝘂𝗻𝗱𝘀ä𝘁𝘇𝗹𝗶𝗰𝗵 𝘃𝗲𝗿𝗯𝗶𝗲𝘁𝗲𝘁!

Gezeichnet:
Vorstand NABU Merzig e.V., am 25.10.2025

𝗛𝗶𝗻𝘁𝗲𝗿𝗴𝗿𝘂𝗻𝗱𝗶𝗻𝗳𝗼𝗿𝗺𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻𝗲𝗻:
Wir haben am Mittwoch den 22.10.2025 von 9:00 h bis 13:30 h (Witterung: fast vollkommen bedeckt, gegen Ende einsetzender Regen / Flaute bis leichte Brise aus SW / 13,0°C bis 15,5°C) eine Begehung zur Foto-Dokumentation des Waldareals durchgeführt, die uns durch sämtliche Bestände hindurchführte. Dabei haben wir zahlreiche Strukturen und Habitatrequisiten für die angepasste Waldfauna gefunden: unter anderem Totholz stehend und liegend, Wurzelstubben, Rindenabplatzungen, Spechthöhlen. Spuren der Haselmaus (spezifisches Fraßbild an Haselnüssen) gibt es an verschiedenen Stellen im Gebiet. Folgende Vogelarten wurden erfasst: Mäusebussard, Sperber, Kolkrabe, Eichelhäher, Wintergoldhähnchen, Amsel, Rotkehlchen, Buchfink, Fichtenkreuzschnabel, Schwanzmeise, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Gartenbaumläufer, Waldbaumläufer, Kleiber, sowie Schwarzspecht, Mittelspecht, Buntspecht und Kleinspecht. Bei diesen 22 Arten handelt sich um Ganzjahresvögel, von denen die letzten 12 Arten übrigens sämtlich Höhlenbrüter sind. Für eine kurze Momentaufnahme im Herbst ist dies eine bemerkenswert artenreiche Avifauna in einer „Holzplantage ohne Leben“.
Die Flächengrößen der Lichtungen im Gebiet wurden im Geoportal des Saarlandes auf dem aktuellsten verfügbaren Luftbild von 2023 ausgemessen.
Fotos und Videos von dieser Ortsbegehung des zum Verkauf angebotenen Waldes finden Sie in Kürze auf unserer Website www.nabu-merzig.de sowie auf unserer Facebook-Seite im Album Waldbegehung am 22.10.2025.

(1) Saarbrücker Zeitung (22.10.2025): Landesverband Saar Waldschutz widerspricht Position des NABU. Online unter: https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/merzig-wadern/merzig/landesverband-saar-waldschutz-widerspricht-position-des-nabu_aid-137377399 (abgerufen am 24.10.2025)Image attachment
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Einladung zur Mitgliederversammlung 2020/2021

nachdem wir im letzten Jahr unsere Mitgliederversammlung am Tag vor unserem geplanten Treffen wegen des Corona-Lockdowns absagen mussten, wollen wir in diesem Jahr neue Wege gehen!

Der NABU Merzig e. V. möchte Dich/Sie herzlich zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung in Form einer Online-Konferenz am Freitag, den 19. März 2021 um 18:00 Uhr einladen.

Wir möchten Dir/Ihnen dabei unsere Aktivitäten der beiden vergangenen Jahre vorstellen und einen Ausblick auf das neue Jahr bieten.

Im Anschluss an den vereinsinternen Teil der Mitgliederversammlung wird Dr. Julia Michely, 1. Vorsitzende des NABU Saarland und Wildbienenspezialistin über Wildbienen und Blühflächen

Erfolgreich Wildbienen ansiedeln

und

Thomas Schneider und Nicolas Grisang, Saarländische Akademie für Artenkenntnis (SAKA), über neue Wege in der Artenkenner-Schulung referieren.

Die Artenkenner-Akademie des Saarlandes

Wir freuen uns sehr, Dich/Sie zu dieser ersten Online-Konferenz des NABU Merzig begrüßen zu können.

Aus technischen Gründen ist eine Teilnahme an der Versammlung nur nach Anmeldung möglich.

Dazu schicke/schicken Sie uns eine formlose E-Mail mit Deinem/Ihrem Namen und der Angabe, dass Du/Sie an der MV teilnehmen möchten, an:

anmeldung-mv2021@nabu-merzig.de

Danach senden wir eine Einladung zu dem „Meeting“ per E-Mail zu. Sowie eine Kurz-Anleitung zur Nutzung der Technik.

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Der Weißstorch – neuer Brutvogel in Merzig ?!

Im Vogelschutzgebiet in der Saaraue bei Schwemlingen bahnt sich eine kleine Sensation an – Es sieht so aus, als würde dort ein Paar des Weißstorchs in diesem Jahr brüten wollen. Zumindest bauen sie schon fleißig an einem Nest auf einer eigens zu diesem Zweck aufgestellten Nisthilfe in der Nähe des Saaraltarms. Unser Vereinsmitglied Rolf Klein … Weiterlesen

Mitgliederversammlung 2020 und Wildbienenvortrag auf unbestimmte Zeit verschoben

Vor dem Hintergrund einer aktuellen Verfügung des Landkreises Merzig-Wadern und dessen Gemeinden im Rahmen von Maßnahmen, die zum Ziel haben, die Verbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen, hat sich der Vorstand des NABU Merzig e.V. entschlossen, die auch für Gäste öffentliche Mitgliederversammlung am Freitag, 13.03.2020 und den anschließend daran vorgesehen Vortrag auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Über einen neuen Termin werden Sie rechtzeitig informiert.

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Einladung zur Mitgliederversammlung 2020

Auf unbestimmte Zeit verschoben!

Die diesjährige Mitgliederversammlung des NABU Merzig e. V. findet am

Freitag, den 13. März 2020 um 18:00 Uhr in den Konferenzraum des Hotel/Restaurants „ROEMER“, Schankstraße 2 in Merzig statt.

Wir möchten Dir/Ihnen dabei unsere Aktivitäten des vergangenen Jahres vorstellen und einen Ausblick auf das neue Jahr bieten.
Im Anschluss an den vereinsinternen Teil der Mitgliederversammlung, ab ca.19:00 Uhr (die Veranstaltung ist ab dann öffentlich) wird Frau Dr. Julia Michely, 1. Vorsitzende des NABU Saarland und Wildbienenspezialistin über Wildbienen und Blühflächen referieren.

Erfolgreich Wildbienen ansiedeln

Wir freuen uns sehr, Dich/Sie zu dieser interessanten Veranstaltung begrüßen zu können.

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Von Händelwurz, Waldhyazinthen und Gamander

Exkursion am Freitag 19.06.2020, 17:00 Uhr Treffpunkt Parkplatz Nackberg Zur Hauptblütezeit der Orchideen bieten wir zusammen mit dem Naturpark Saar-Hunsrück und der Stadt Merzig eine Wanderung über den Nackberg bei Hilbringen an. Der Nackberg, eines der ältesten Naturschutzgebiete des Saarlandes, ist für seine artenreichen Kalk-Halbtrockenrasen mit dem Vorkommen zahlreicher Orchideen und anderer seltener Pflanzen weit … Weiterlesen